Historie
Amarant in Mitteleuropa:
Der Amarant aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse, gedeiht in fast in allen Gegenden der Welt. Auch in Mitteleuropa wächst er seit Urzeiten. Prähistorische Funde beweisen, dass die Amarantkörner im Speiseplan unserer Vorfahren einen festen Platz gehabt haben. Aus irgendwelchen Gründen, sind später in Europa nicht mehr die Amarantkörner, sondern nur noch die Blätter des Amarants verzehrt worden. Noch vor wenigen Jahrhunderten wurde der Amarant in deutschen Kochbüchern als Meyer bezeichnet (Landfunk Bayern, 11.4.94).
Amarant in Südamerika:
Ganz anders war es in Südamerika. Dort wurde Amarant schon von den Urvorfahren der Inkas und Azteken kultiviert und in vielen Farbvariationen von weiß bis rot, braun und schwarz angebaut. Ihre Priester erkannten frühzeitig den außergewöhnlichen Wert der Amarantkörner. Sie erklärten den Amarant zur heiligen Pflanze und verwendeten ihn dementsprechend bei religiösen Riten. Das wertvolle Eiweiß des Amarants ersetzte den Indianern Lebensmittel wie Fleisch, Milch, Eier und Fisch. Der Anbau der hochwertigen Körner erlaubte die Ernährung von vielen Menschen bei einem geringen Landbedarf und damit die Entwicklung der bedeutenden Indianerkultur in Südamerika. Zum Zeitpunkt der Landung der Europäer in Südamerika lebten immerhin rd. 17 Millionen Inkas und Azteken mit und vom Amarant.
Das Verschwinden des Amarants:
Die Spanischen Eroberer wussten wenig vom einzigartigen Wert des Amarants. Wer wusste damals schon, dass bereits ein Anteil von 12-14% Amarant in Verbindung mit Mais oder Getreide für eine vollwertige Eiweißversorgung ausreicht (s. Prof. Kuhn, Stuttgart Hohenheim). Zum Zweck der gewaltsamen Bekehrung der Urbevölkerung zum Christlichen Glauben, wurde der Amarantanbau verboten und dafür der Anbau von Getreide angeordnet. Damals war eben noch unbekannt dass Amarant zwar durch Lebensmittel wie z.B. Fleisch, Milch, Eier oder Fisch ersetzt werden kann, nicht aber durch Lebensmittel wie z.B. Getreide, Reis, Hirse oder Mais.
Der Mangel an Amarant verursachte bei den Indianern eine schlimme Fehl- und Unterernährung. An den Folgen des Amarantmangels verstarben fast 2/3 der Ureinwohner innerhalb weniger Jahre. Ca. 11 Millionen Menschen bezahlten die erzwungene Entwöhnung vom Amarant mit ihrem Leben (Quelle Prof. Ahrens, Fachhochschule Weihenstephan). Danach wurde der Amarant vergessen und nur noch an wenigen, versteckten Orten angebaut.
Die Wiederentdeckung des Amarants:
Amerikanische Wissenschaftler haben in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Amarantkörner in Südamerika wieder entdeckt und nach allen Regeln der Kunst untersucht. Dabei wurde der hohe Wert für die menschliche Gesundheit, verbunden mit einer hervorragenden Bekömmlichkeit, festgestellt und so uns Allen, ein uraltes, und trotzdem so neues, und interessantes Korn wiedergeschenkt.